Berührung und berührt werden gehören zusammen. Nur wo ich berühre, werde ich berührt. Was wie eine Alltagsweisheit daherkommt, geht dennoch immer mehr verloren. Unsere Kinder sitzen vor Elektrogeräten oder Büchern wo sie irgendetwas sehen oder lesen. WEnn sie dem Thema später wieder begegnen, sagen sie dann häufig: "Das kenne ich schon". Auf der Basis ihres bis dahin rein visuellen Erlebens fühlen sie sich sicher genug, um dies sagen zu können. Sie blenden dabei aus oder wissen nicht, wie anders ein Erleben ist , wenn wir etwas anfassen, riechen, spüren ud in seinem Kontext erleben können.
Unser Erleben bekommt erst Kraft, wenn es mit mehreren Sinneskanälen aufgenommen und vearbeitet wird. Erst dann wird die Wahrnehmung zu einem inneren Erleben.
Besonders Kinder, die ja erst ihre eigenen Körpergrenzen lernen müssen, brauchen solches Erleben um sich selber spüren zu können. Vielseitige Materialien und Oberflächen, Gerüche, Temperaturen und Beschaffenheiten lehren die Kinder gleichzeitig die Welt kennen und sich selber zu spüren. Für Kinder mit ADHS oder autistischen Störungen wird daher in der sensorischen Integrationstherapie erfolgreich mit unterschiedichsten Sinneswahrnehmungen und ihren Verbindungen gearbeitet.
Erwachsene kann die sinnliche Wahrnehmung aus den Vorstellungen heraus holen, erdet sie und lässt sie sich selber wieder wahrnehmen. Daher kennt wohl jeder Erwachsene, der jemals mit seinen Füssen barfuss durch das Watt gewandert ist, das Glückgefühl des "Sich spürens" .
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