Als Eltern und Erziehende ist es uns ein Anliegen unsere Kleinsten optimal zu fördern und ihnen einen guten Start in das Leben zu ermöglichen. In den verschiedensten Ratgebern werden uns dazu unterschiedlichste Ratschläge gegeben und Materialien angeboten. Da heisst mit Bedacht auswählen, was für das eigene KInd passt und seinem Alter angemessen ist.
Wie lehrreich bereits "einfaches Spiel" für unsere Kinder ist, ist dabei selten bewusst. Und doch ist es so, dass die frühen sinnlichen Erfahrungen, die Kinder im frühen Alter machen oder eben nicht machen, durch nichts später ausgelichen werden können. Es heisst nicht umsonst, dass Kinder, die zu wenig gesandelt haben, ihren Nachteil im Fach Physik nie wieder ausgleichen können. Doch warum ist das so?
Kinder entwickeln im Umgang mit den Elementen und im Umgang mit den unterschiedlichsten Materialien ein Gespür für die Dinge und Zusammenhänge, so dass sie viel später im Leben wie im Studium abstrakt gelernte Inhalte mit Leben füllen und verbinden können. Schon in der Primarschule fallen diejenigen Kinder auf, die zu wenig Erfahrungen sammeln konnten. Begriffe und Konzepte wie "halbieren", "ergänzen","zufügen", "wegnehmen" oder "mehr oder weniger" und den Aufbau von Mengenvorstellungen lernen Kinder optimalerweise bereits vor dem Matheunterricht im Leben. Zahlenoperationen selber können sie auf dieser Grundlage im Schulalter dann mit Leichtigkeit erlernen.
Für das Fach Deutsch und die Fremdsprachen erwerben sie im Kindergartenalter optimalerweise ein Sprachgefühl. Rhythmen, Reime, Sprachspiele und Fingerspiel laden die Kinder ein Sprachformulierungen aufzunehmen und über unzähliche Wiederholungen sich nach und nach die Bedeutungen zu erschliessen. Später werden ihnen diese Fähigkeiten sowohl für ihre Aufsätze als auch für den Grammatikunterricht zugute kommen.
Unsere angeborenen frühkindlichen Reflexe sind für die Babys zunächst hilfreich und werden dann später in komplexere, reifere Bewegungsmuster integriert. Wie diese Integration gelingt, ist abhängig von den Bewegungsmustern, die die Kleinen vielfach erproben und erfahren können. Eine gelingende Integration bildet dann später die Grundlage für unsere Konzentrationsfähigkeit und späteres schulisches Lernen.
Unsere heutigen Erziehungsmethoden behindern leider vielfach diese Integration, da die Kinder zu wenig Robben, Krabbeln, Klettern, im Sand spielen und/ oder andere Bewegungserfahrungen machen können. Allzuhäufig müssen diese Bewegungserfahrungen später in der Ergotherapie nachgeholt werden. In der Ergotherapie oder bei ausgebildeten Fachkräften können glücklicherweise auch später noch diese Reflexe integriert werden.
Insbesondere Kinder mit Symptomen von ADS, ADHS, Konzentrationsproblemen, Hyperaktivität und Autismus profitieren von Übungen zur Reflexintegration.