Förderung "mit allen Sinnen"

Die Förderung mit "allen Sinnen" bildet die Grundlage für alle Kinder, besonders jedoch für Kinder mit Diagnose ADHS und/ oder ASS.

Ziel einer Förderung mit allen Sinnen sind die Vernetzung von Informationen im Gehirn sowie der Aufbau von Weltwissen. Dafür lassen wir die Kinder mit unterschiedlichsten Materialien hantieren, so dass sie ungestört deren Eigenschaften erproben können. Sie bilden sich so einen Erfahrungsschatz aus, der im Gehirn die Vernetzung von Begriffen und Erfahrungen ermöglicht. Gerade Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sind auf diesen Erfahruungsschatz angewiesen. Sie brauchen das Spüren und Tasten der Dinge und Materialien, müssen deren Gewicht und deren Eigenschaften konkret erleben, so dass im Gehirn belastbare Synapsen gebildet werden.

 

Weltwissen können wir nur aufbauen, wenn wir mit der konkreten Welt und ihren Elementen umgehen:

Beeindruckt berichtet eine Lehrperson von einer Weiterbildung, dass Kinder, die zu wenig gesandelt haben, den dadurch entstandenen Nachhilbedarf im Fach Physik niemals mehr aufholen können. Als intellektuell geprägte Erwachsene unterschätzen wir in der Regel die Bedeutung von Erfahrungen in der physischen Welt. Kinder erwerben erst durch vielfache Wiederholungen ein Gespür für den eigenen Körper und für verschiedenste Materialien mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften. Sich in der physischen Welt zurechtzufinden bildet jedoch die Grundlage für ein fundiertes Sicherheitsgefühl, denn nur was uns vertraut ist, fühlt sich sicher an. Erst, wenn wir die Eigenschaften, Reaktionen und Verhalten von Materialien abschätzen können, ist ein sicherer Umgang mit diesen möglich. Gerade Kinder mit den Diagnosen ADHS oder ASS sowie Menschen mit persistierenden Reflexen brauchen diese Sicherheit. Doch aus dem früher Unbekannten der Welt wird erst durch den häufig wiederholten Umgang mit den verschiedensten Materialien Handhabbares und ein Gefühl der Sicherheit geschaffen.

 

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