Augenbewegungen und kindliches Spiel

Sehgewohnheiten bilden die Grundlagen für die Orientierung im Raum, die Motorik und eben auch für das Lernen. Dabei gilt es zwischen der Sehfähigkeit (Kurz- oder Weitsichtigkeit) und der reinen Augenbewegung zu unterscheiden.

Augenbewegungen sind ein wenig beachtetes Thema, obwohl sie gravierende Auswirkungen auf Motorik, Lernen und Leben haben.

Die gravierende Bedeutung entsteht dadurch, dass Augenbewegungen mit der Muskulatur der Wirbelsäule zusammenhängen. Bewegen wir die Augen, folgen Kopf und Wirbelsäule stets mit feineren oder gröberen Bewegungen nach. Beim Neugeborenen lässt sich dies leicht beobachten, wenn zuerst die Augen in eine Richtung wandern und dann der Kopf den Augen folgt. Dem Kopf folgen dann reflexartig Bewegungen des ganzen Körpers. Als frühkindliche Reflexe sind diese sinnvoll und werden später im Rahmen der natürlichen Entwicklung integriert. Wo dies nicht geschieht, lohnt es sich eine Reflextherapie zu machen.

Was wir nicht so leicht wahrnehmen, ist die Tatsache, dass auch die gesamte Muskulatur der Wirbelsäule den Bewegungen der Augen folgt. Je mehr und grössere Augenbewegungen da sind, desto wahrnehmbarer führt die Wirbelsäule diese feinsten Bewegungen aus.

Im kindlichen Spiel erfolgt nun eine Vielzahl an Augenbewegungen, wenn sie die belebte Umgebung beobachten und in ihr agieren. Vor Elektronikgeräten fokussieren sich die Augen auf den Bildschirm udn damit auf einen engen Bereich.

Zunehmend finden wir nun Kinder mit geringen Augenbewegungen, die einem Stift nicht mit den Augen folgen können, ohne den Kopf dabei mitbewegen zu müssen. Meist sind dies Kinder , die einen hohen Gebrauch von elektronischen Geräten haben, fernsehen oder an PC, Ipad und Konsolen spielen. Ihre Augen sind grundsätzlich geradeausgerichtet und kaum beweglich. In seltenen Fällen steht jedoch etwas anderes dahinter, was einer neurologischen Abklärung bedarf.

Für das Lesen wie auch für die Konzentration ist es wichtig, vom Kopf unabhängige Augenbewegungen ausführen zu können. Es lohnt sich also gezielt darauf zu achten und notfalls Zeiten vor dem Bildschirm zu reduzieren.

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