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Deutschförderung beginnt bereits sehr früh und lange bevor die Kinder oder Säuglinge den sprachlichen Inhalt verstehen. Die Kinder erfassen eben zuerst die Sprachmelodie und den Sprachklang, bevor sie einem Wort einen konkreten Inhalt zuordnen. Deswegen ist es wichtig mit den Kindern auch über die "Funktionssprache" hinaus zu sprechen. Mit "Funktionssprache" wird dabei die Sprache verstanden, die allein sachliche Inhalte vermittelt, ohne die Wirkung von Sprachklang, Reim und Sprachmelodie zu beachten. Für ein gelingendes Sprechenlernen braucht es den Aufbau eines Sprachgefühls. Dieses bildet die Basis dafür, dass die Kinder später korrekte Sätze bilden können.
Lesen basiert auf Wahrnehmung. Daher hilft auch ein Wahrnehmungstraining genau lesen zu können. Kleine Wörter schnell wahrzunehmen und flüssig lesen und verstehen zu können, entlastet das Gehirn für die längeren und schwierigeren Wörter. Texte sind um so schwieriger, je mehr längere Wörter enthalten sind.
Kleine Wörter sind leider unerwartet häufig unverstanden. Besonders Kindern mit einer Spracherwerbsproblematik oder mit Migrationshintergrund fehlt ein Verständnis von Präpositionen. Auch deswegen können sie keine Zusammenhänge im Text erkennen und können sich Textinhalte nicht erschliessen. Wir beginnen daher die Leseübungen mit kurzen Silben und gehen dann zu den Präpositionen über, da diese ein en unverzichtbaren Kernwörterschatz darstellen.
Je vertrauter uns das Gesehene/ Gelesene ist, desto leichter können wir es aufnehmen und verstehen. Erst dann sind die Kapazitäten für das Lesen schwierigerer Wörter und dem Aufnehmen des Inhaltes gegeben. Beim Aufbau von Übungsblättern lohnt es ich einen gezielten Aufbau von leichteren Buchstabenverbindungen zu schwereren Buchstabenverbindungen zu beachten.
Kleine Wörter flüssig lesen und verstehen zu können, entlastet das Gehirn. Erst dann sind die Kapazitäten für das Lesen schwierigerer Wörter und dem Aufnehmen des Inhaltes gegeben. Beim Aufbau von Übungsblättern lohnt es ich einen gezielten Aufbau von leichteren Buchstabenverbindungen zu schwereren Buchstabenverbindungen zu beachten.
Lesen gelingt um so besser, je genauer die Wahrnehmung trainiert wurde. Wir üben das Lesen daher einerseits an kurzen Wörtern und andererseits an Wörtern, die wir in Silben gegliedert von hintern nach vorne lesen.
Es gibt einen sogenannten "Kernwortschatz", der aus den häufigsten Wörtern einer Sprache besteht. Die enthaltenen Wörter sind meist kurz. Der Kernwortschatz umfasst die ca. 200 häufigsten Wörter. Für schwächere Leser lohnt es sich, diese zu trainieren, da dann das Gehirn beimn Lesen von Texten Enmtlastung erfährt und mehr Kapazitäten für die schwierigeren Wörter frei hat.
Damit die Kinder beginnen genau zu lesen, sollen sie den Wahrheitsgehalt von Sätzen prüfen.
Schreiben bedeutet eine hohe Anforderung an die Feinmotorik, hängt jedoch mit dem gesamten Körper, seiner Koordination und Beweglichkeit zusammen. Häufig werden die Schreibprozesse visuell kontrolliert, wobei die Kinder sich vorbeugen und damit eine ungünstige Körperhaltung einnehmen. Um ein flüssiges schreiben zu lernen, üben wir daher blind zu schreiben und/ oder mit links etwas zu tasten und während dessen. das Getastete rechts zu malen. Wenn wir den Prozess als Erwachsene begleiten, achten wir darauf, dass die Kinder möglichst aufrecht sitzen.
Bei dieser Übung ist der Prozess, der nicht nur dem Schreibprozess sondern auch der Verbindung der Gehirnhälften dient.
Ältere Kinder mit LRS, welche die allerersten Grundlagen des Lesens bereits erworben haben und grundsätzlich die Buchstaben kennen, haben dennoch Mühe mit dem flüssigen Lesen. Sie brauchen Texte mit einem guten Sprachklang, die ihnen erlauben ein Sprachgefühl zu entwickeln, Auch beim Sprechenlernen beginnt das Verständnis über Sprachklang und Intonation bevor es zu einem inhaltlichen Erfassen der einzelnen Wörter kommt.
Hilfreich sind
- ein Augentraining, in dem geübt wird, die Augen ohne Mitbewegung des Kopfes in alle Richtungen zu bewegen
- sprachlich gute (!) Texte und Literatur, wie wir sie bei den Klassikern (Erich Kästner) finden
- eine Überprüfung auf persistierende frühkindliche Reflexe und gegebenenfalls Ergotherapie oder Psychomotorik (Mototherapie)